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Die Jahrhunderthalle in Breslau
Der Bau polarisiert. Für die einen ist er eine „Pappschachtel“, für die anderen gleicht er dem Pantheon. In jedem Fall gehört die Jahrhunderthalle in Breslau zu den herausragenden Bauwerken der Moderne. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die gewaltige Halle nach Entwürfen von Max Berg errichtet.
Max Berg – Architekt mit Mut und Weitblick
Der 1870 in Stettin geborene Architekt absolvierte sein Studium an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Einer seiner Lehrer war Carl Schäfer. Dieser letzte Vertreter der Neogotik ist für die Ausführung imposanter Kirchenbauten und seine zukunftsweisende Wirkung auf die nachfolgende Generation bekannt. Später wurde Berg entscheidend von Camillo Sitte und dessen Konzept des Städtebaus nach künstlerischen Grundsätzen sowie der Architektur beeinflusst.
Auf einer Englandreise studierte Berg die von Augustus Welby Northmore Pugin geprägte Sakralarchitektur mit ihren imposanten Hallenbauten und die erweiterten Formen des Eisen- und Stahlrahmenbaus, wie sie im viel diskutierten Kristallpalast, den Joseph Paxton zur 1. Weltausstellung konzipierte, zu sehen waren.
Als Baustadtrat setzte sich Max Berg für die Modernisierung Breslaus ein und zeichnete für Gebäude wie die Wasserkraftwerke, das Städtische Kinderkrankenhaus und die Badeanstalt. Wegweisende Bauten entstanden. Breslau avancierte zum Zentrum modernen Bauens im europäischen Raum, der auch markante Gestalter wie Hans Scharoun, den späteren Erbauer der Berliner Philharmonie, anzog und zur Entstehung der Werkbundsiedlung in Breslau führte.
Video: Breslau und das Tal der Schlösser
Die Jahrhunderthalle – ein Wahrzeichen von Breslau, ein Meilenstein der Moderne
Zwischen 1911 und 1913 wurde der Bau als Ausstellungs- und Versammlungshalle errichtet. Damals war er mit einer Kuppelhöhe von 42 Metern und einem Durchmesser von 65 Metern der weltweit größte Zentralraum und brachte Breslau automatisch architektonisch und bautechnisch internationale Beachtung.
Max Berg setzte mit seinem betont sachlichen, an antiken Formen angelehnten Entwurf völlig neue Zeichen. Er interpretiert den Gesellschaftsbau in einer neuen, demokratischen Weise, die sich vom Historismus abwendet. Wer das zeitgleich in Leipzig errichtete Völkerschlachtdenkmal betrachtet, erkennt die deutlich anders gesetzten Akzente und das revolutionäre Moment im Entwurf von Max Berg.
Die Halle sollte allen Gesellschaftsschichten offenstehen und ein Zeichen fortschrittlichen Denkens sein. Während der nationalsozialistischen Zeit gab es Bestrebungen, die Jahrhunderthalle umzugestalten. Sie sollte zum „Dom deutschen Volkstums“ werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Jahrhunderthalle von Breslau zur „Halle des Volkes“.
1948 wurde die Iglica direkt vor dem Haupteingang der Hala Ludowa aufgestellt. Entworfen hat sie der polnische Ingenieur Stanisław Hempel zur Ausstellung der wiedergewonnenen Westgebiete, die damals in der Jahrhunderthalle stattfand. Zu diesem Zeitpunkt war die Nadel 106 Meter hoch. An ihrer Spitze befanden sich Spiegel. Nachts angestrahlt, sollten sich eindrucksvolle Lichteffekte bilden. Ein Unwetter zerstörte die obere Konstruktion. Heute beträgt die Höhe der Iglica noch 90 Meter.
In der Breslauer Jahrhunderthalle werden bis heute Kultur- und Sportveranstaltungen veranstaltet. Etwa 20.000 Menschen finden in dem gewaltigen Gebäude Platz, das seit 2006 zum Welterbe der UNESCO gehört.
Eingebunden ins Breslauer Messegelände
Die Jahrhunderthalle steht nicht separat. Sie ist eingebunden in ein durchdachtes Messegelände und wird durch weitere zeitgenössische Bauten ergänzt:
Hans Poelzig, ebenfalls in Berlin-Charlottenburg ausgebildet, entwarf die Planung des Geländes und steuerte die Entwürfe zur Pergola und zum Vier-Kuppel-Pavillon bei. Den Jahrhundertpark konzipierte Hugo Richter.
Im Vier-Kuppel-Pavillon befindet sich heute ein Museum für zeitgenössische Kunst. Früher waren hier die Filmstudios von Wrocław untergebracht, in denen bedeutende Regisseure wie Andrzej Wajda arbeiteten. Auch im Vier-Kuppel-Pavillon zeigt sich der deutliche Antikebezug: Die Halbsäulen der Fassade, die Gewölbedecken, der Grundriss mit umfriedetem Innenhof und vier symmetrisch gestalteten Kuppeln wirken zeitlos. Bemerkenswert ist die Oberlichtkonstruktion, die zur besonderen Atmosphäre im gesamten Haus beiträgt.
Der Kaiser kommt nicht
Wie kam es zum Bau der Jahrhunderthalle? Friedrich Wilhelm III. hatte seinen einflussreichen Aufruf „An mein Volk“, mit dem er zum Kampf gegen Napoleon aufrief, 1813 in Breslau herausgegeben. Zum ersten Mal wandte sich ein deutscher König damit direkt an seine Bevölkerung. Die Aufstellung eines Volksheeres war die Folge. Der Monarch unterstrich die demokratische Tendenz, indem er das Eiserne Kreuz als Auszeichnung für Tapferkeit ohne Standesunterschiede stiftete.
Der Breslauer Stadtrat hoffte auf Würdigung und finanzielle Unterstützung durch das deutsche Kaiserhaus. Doch diese blieb aus. Wilhelm II. kam nicht. Nur Kronprinz Wilhelm reiste als Vertreter der Hohenzollern an. Finanzielle Zuschüsse gab es keine. Fünf Jahre später dankte sein Vater als letzter deutscher Kaiser ab.
Eröffnet wurde die Breslauer Jahrhunderthalle am 31. Mai 1913 mit einem von Max Reinhardt inszenierten Festspiel in deutschen Reimen, das Gerhart Hauptmann verfasst hatte. Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten erklang auch die damals größte Orgel der Welt: Wilhelm Sauer hatte sie mit 200 Registern und 15 133 Pfeifen ausgestattet. Max Reger war mit der Komposition eines Stücks beauftragt worden, das Karl Straube zur Uraufführung brachte: Die Introduktion, Passacaglia und Fuge e-moll, opus 127, erklang am 24. September 1913.
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Für die einen ist er eine „Pappschachtel“, für die anderen gleicht er dem Pantheon. In jedem Fall gehört die Jahrhunderthalle in Breslau zu den herausragenden Bauwerken der Moderne.
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