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Pieninen Nationalpark

An der polnisch-slowakischen Grenze, nordöstlich der Hohen Tatra liegen die Pieninen. Mitten durch das Gebirge zieht sich der Fluss Dunajec, der in der Tatra entspringt. Fast senkrecht erheben sich die Kalkstein-Wände an beiden Seiten des Flusses.

Der zentrale Teil des Kronengebirges mit dem Gipfel Trzy Korony und der Schlucht Szopka, in der der Dunajec das Gebirge durchbricht, sind auf polnischer Seite im Nationalpark Pieninen erfasst. Insgesamt gehören etwa 2300 Hektar zum geschützten Gebiet. Der Berg Wysoka mit seinen 1050 Metern und der Trzy Korony, der Drei-Kronen-Berg, mit 982 Metern gehören zu den höchsten Gipfeln der Pieninen.

Die kahlen Felswände und solitär stehende Felsen geben der Landschaft ihr charakteristisches Gesicht und bilden mit ihren Mischwäldern Raum für viele Tiere und nur hier wachsende Pflanzen. Die Pieninen Właściwe mit dem Drei-Kronen-Berg gelten als schönster Teil der Pieninen. Die tiefen Schluchten und pittoresken Konturen der Berge stehen im eindrucksvollen Kontrast zu den sanften nördlichen Hängen und den fast senkrechten Steilwänden an den Seiten des Dunajec.

Endemische und uralte Arten 

Wer kennt den Pieniny-Schöterich? Er wächst, ebenso wie der Pieniny-Löwenzahn, nur hier im Kronengebirge. Auf dem kalkhaltigen Hügel der Burg Czorsztyn wächst der Schöterich zu großen, dichten Büschen mit duftenden gelben Blüten heran. Den Löwenzahn findet man nur noch sehr selten, spezielle Chrysanthemen, Filzflocken-Blume und besondere Arten der Fetten Henne bieten Schmetterlingen Nahrung.

Tanne und Buche bestimmen die Wälder, auf Felsvorsprüngen findet man einzelne malerische Exemplare, die der Schwerkraft und dem Mangel an reichhaltiger Erde trotzen. Die Vielseitigkeit der Vegetation in den Bergen hat viele Ursachen: Die Nähe zur Hohen Tatra und zu den umgebenden Gebirgen der Slowakei weist eine Schildfunktion auf, die Anpassung der Pflanzen an die regionalen Kalkböden führte zu endemischen Prozessen, sodass sich eine einzigartige Flora ausbilden konnte.

Auch durch Menschen angelegte Weiden und Wiesen bestimmen das Mikroklima innerhalb des Pieninen Nationalparks. Insgesamt wurden bisher 1100 vaskuläre Arten erfasst, 320 verschiedene Leber- und Laubmoose registriert und etwa 1200 Pilzarten gesichtet. Aus Vorzeiten haben sich Weißer Silberwurz und eine Wacholderart erhalten.

Insgesamt kann man in den Pieninen 3 unterschiedliche Vegetationsarten unterscheiden:

    1. die sonnigen Hänge im Süden mit Buchen- und Tannenwäldern, natürlicher Fels-Vegetation und trockenen Weiden.

    2. die Hänge im Norden mit gemäßigten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen, an denen Mischwälder, Felder und Wiesen zu finden sind.

    3. Das Dunajectal mit Weiden, Wiesen und Feldern, die durch den Menschen angelegt wurden und gepflegt werden.

Video: PIENINY

Fischotter, Luchs und Sperlingskauz – Tiere im Pieninen Nationalpark

Das geschützte Gebiet, die günstige Situation, die Wasser und unwegsames Gelände zusammenbringen, bilden einen idealen Rückzugsort für diverse Tiere. Geschätzt leben hier insgesamt bis zu 15.000 verschiedene Tierarten von den Insekten über Säugetiere bis zu seltenen Vogelarten. Der Reichtum an Schmetterlingen ist immens. Einige wurden bisher nur hier gesichtet, daher geht man von indigenen Populationen aus. Dazu zählen besondere Regenwürmer, Bärtierchen und Flusskrebse.

Für Touristen deutlich sichtbarer sind selten gewordene Vogelarten wie der Uhu, der Schwarzstorch und Spechte wie der Dreizehenspecht oder der häufiger vorkommende Schwarzspecht. Eine Kuriosität ist der Mauerläufer. Der sehr seltene, kleiberartige Vogel mit seinem langen Schnabel fühlt sich zwischen den Felswänden, dem Fluss und den nahen Wäldern wohl. In Moosen findet er ausreichend Nahrung. Mit etwas Glück können Sie ihn beim Sonnenbaden beobachten.

Der Sperlingskauz, eine der kleinsten Eulenarten, fühlt sich in den Wäldern des Kronengebirges wohl und brütet hier auch. Die hübsche Blaumerle genießt die Nähe des Flusses und profitiert gleichzeitig von den Felswänden der Gebirgslandschaft. Die Spalten nutzt sie zum Nisten. Am Flussufer finden Sie Biber und Fischotter. Eines der eindrucksvollsten Säugetiere in den Bergen ist der Luchs.

Burgen am Dunajec

Die Pieniny-Burg ist die am höchsten gelegene mittelalterliche Burg Polens. In 779 Meter Höhe wurde sie vor den Mongolenstürmen im 13. Jahrhundert errichtet. Die heilige Kinga, Kunigunde von Polen, soll sich hier vor den Horden in Sicherheit gebracht haben. Schon im 14. Jahrhundert wurde die Burg verlassen. Allmählich verfiel sie. Im 15. Jahrhundert scheint sie entweder in den Hussitenkriegen oder bei Auseinandersetzungen mit dem Deutschritterorden zerstört worden zu sein. In den Ruinen gab es noch lange Zeit eine Einsiedelei und eine Grotte, die an die heilige Kinga erinnerte. Die Ruine können Sie heute noch besichtigen und von dort die Aussicht über die Wälder und Berge genießen.

Malerisch liegt die Burg Czorsztyn über dem Dunajec. Ihre Gründung wird mit dem Orden der Klarissen und der Herzogin Kunigunde von Polen, der heiligen Kinga, in Verbindung gebracht. Das Grenzgebiet zwischen Ungarn und Polen sollte geschützt werden. Unter Kasimir dem Großen wurde die Burganlage schließlich ausgebaut. Bei einer Besichtigung können Sie Ruine und Schloss kennenlernen. Außerdem haben Sie einen herrlichen Blick auf die Umgebung.

Burg Niedzica diente gleichfalls dem Schutz der Grenze und wurde etwa zur gleichen Zeit wie Burg Zornstein - Czorsztyn errichtet. Die Burgen liegen etwa parallel und sind nur durch den Fluss getrennt. Im frühen 17. Jahrhundert wurde Niedzica, Burg Niesitz, umgebaut. Der Renaissancecharakter des mit Säulen gestalteten Innenhofes stammt aus dieser Zeit, durch spätere Umbauten kamen barocke Elemente hinzu. Heute können Sie die Burg als Museum besichtigen.

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